Wie geht ihr mit den Ausgangsbeschränkungen, dem Ausfall von Veranstaltungen und Kontaktsperren um? Regelmäßig veröffentlichen wir Berichte dazu - hier ein Bericht von Wiebke und Adrian, die im Studierendenwohnheim wohnen.
Über zwei Wochen Kontakteinschränkung – zwischen willkommener Möglichkeit zum Entspannen und zahlreichen Projekten
Zu aller erst: uns geht es gut. Wir vereinsamen nicht, haben uns ja gegenseitig. Unser Alltag hat sich, wie der von den meisten Menschen momentan, plötzlich sehr verändert. Normalerweise war ich viel zu Hause, Adrian fast den ganzen Tag in der Uni.
Eins der ersten Projekte war der Bau unseres Beets auf der Fensterbank. Dort sprießen die Pflanzen momentan gut und wir warten sehnsüchtig auf bunte Farben auf unserer Fensterbank.
Wir essen gut, kochen öfter besondere Dinge, die etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Gemeinsames Kochen und vor allem Essen haben wir die letzten Wochen sehr genossen.
Sonst haben wir uns immer mal einen Raum oder Bereich der Wohnung gesäubert und den Versuch gestartet, unsere Möbel zu verstellen, um sie schlussendlich doch wieder in die ursprüngliche Anordnung zurück zu stellen.
Täglich machen wir unsere Runden an der Elbe entlang, jetzt noch schöner im Sonnenschein.
Wir haben neue und alte Spiele ausprobiert und verbrachten einige Abende (und Morgende) mit Spielen wie 7Wonders Duel, Monopoly oder Rummikub.
Außerdem hat Adrian nach zwei Jahren wieder angefangen regelmäßig Cello zu spielen.
Neben dem Cello haben auch die Bücher aufgehört zu verstauben.
Zuletzt haben wir angefangen Mund-Nasen-Masken für unsere Familien zu nähen. Diese haben wir dann per Post „zu Ostern“ an unsere Familien versandt. Allgemein habe ich viele Briefe in den letzten Wochen geschrieben und versandt.
Bei der Gelegenheit haben wir auch ein Foto von der Kirschblüte vor der ESG, als kleinen Gruß an euch, gemacht.
Zuletzt noch eine Anekdote von Adrian:
Wir sind gemachte Leute! Wir haben es geschafft eine Packung Toilettenpapier zu erkämpfen! Am Anfang haben wir uns noch über all die Hamster in Deutschland lustig gemacht und schauten mit mildem erstaunen auf leere Regale. Doch dann wurde unsere Packung immer leerer. Bis uns vor zwei Wochen mit vier Rollen doch die Erkenntnis kam, dass nun auch wir uns in den Kampf begeben mussten. Zuerst war ich noch pingelig: es sollte doch bitte nur aus recyceltem Papier sein. Dann waren es nur noch zwei Rollen. Einkäufe wurden gezielt bei Läden mit schlechterer Erreichbarkeit mit einem Auto getätigt. Kein Erfolg. Zufällig hatten wir an einem Abend dann doch bei unserem normalem Laden Glück. Es gab sogar mehrere Packungen. Im letzten Moment machte Wiebke einen Rückzieher: „Ich will mir doch nicht mit Hyazinthe…“. Es wurde also eng. Wiebke plante einen neuen Angriff. Am nächsten Morgen machte sie sich zur Öffnung eines Ladens los und erlegte eine stattliche Packung. Leider nicht recycelt, aber ohne Geruch. Wir verkaufen jetzt übrigens einzelne Blätter für 5€. Wir nehmen auch Goldbarren oder Diamanten gegen eine ganze Rolle an. Meldet euch bei Interesse. Wie gesagt, wir sind jetzt gemachte Leute.
Bleibt gesund! (An diesen Gruß kann man sich gut gewöhnen.)
Wiebke und Adrian